Wiesenotter

© Hans-Joachim Fünfstück/piclease

Latein. Bezeichnung: Vipera ursinii

Verbreitung und Lebensraum

Die Verbreitung der Wiesenotter, eine der am stärksten bedrohten Tierarten Europas, beschränkte sich auf die Pannonische Tiefebene in Ungarn und deren Randgebiete in Österreich und Rumänien. Aktuelle Vorkommen existieren allerdings nur mehr in der Tiefebene zwischen Donau und Theiß südlich von Budapest, im ungarischen Teil des Hansag nahe der österreichischen Grenze sowie auf kleinräumige Lebensräume in Rumänien. In Österreich gilt die Wiesenotter als „mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgestorben“. Der letzte publizierte Fund stammt aus dem Jahr 1973, von den „Zitzmannsdorfer Wiesen“ am Nordostufer des Neusiedlersees. Hinzu kam 1984 ein Totfund im Seewinkel.

Durch ihre ausgesprochen engen Habitatansprüche – es werden sowohl gehölzfreie Feuchtwiesen (Sommerlebensraum) als auch Trockenstandorte (Überwinterung, Reproduktion) benötigt und es werden nur geringe Schwankungen in den Umweltfaktoren toleriert - auch der Nutzung und Pflege derartiger Wiesen kommt eine maßgebliche Rolle zu. Wesentliche Habitatstrukturen werden durch Grashorste mit trockenem Pflanzenmaterial gebildet, die thermisch begünstigte Versteckmöglichkeiten bieten. Diese Strukturen gehen jedoch durch die Mahd zumeist verloren. Durch eine zu gründliche Entsorgung des Mähgutes werden restliche Versteckmöglichkeiten entfernt.

Vorkommen in der Steiermark

Die Steiermark liegt außerhalb auch des historischen Verbreitungsgebietes.

Hilfe zur Bestimmung

Wiesenottern besitzen im Vergleich zu anderen Vipernarten einen eher schlanken Körperbau, aber einen für Vipern typischen kurzer Schwanz (< 10 % der Körperlänge), katzenförmige Pupillen sowie zahlreiche kleine und wenige größere unregelmäßige Schuppen auf der Kopfoberseite; die längs gekielten Schuppen bewirken ein raues (nicht glattes) Erscheinungsbild. Die Wiesenotter weist ähnlich der Kreuzotter ein markantes Zickzackband am Rücken auf. Dieses besitzt jedoch meist eine dunklere Umrandung, das von einem Band hell gefärbter Schuppen umgeben ist. Ihre Flanken sind dunkler gefärbt und weisen zusätzlich dunkle Flecken auf. Die Grundfärbung ist meist hell- bis gelblichgrau oder bräunlich. Der Kopf ist durch eine V-färbige Zeichnung auf der Hinterseite sowie einen dunklen Hinteraugenstreifen gezeichnet.

Ähnliche Arten

Durch vollkommen unterschiedliche Verbreitungsgebiete und Lebensräume ist in der Natur eine Verwechslung mit anderen Vipernarten, vor allem mit der ähnlich aussehenden Kreuzotter auszuschließen.

Die auch in denselben Lebensräumen vorkommende Schlingnatter besitzt die für Nattern typischen Merkmale (runde Pupille, 9 große Schilder auf der Kopfoberseite und einen langen Schwanz, kein Zickzackband am Rücken). Zudem besteht die Zeichnung des Hinterkopfes aus einem parallel auslaufenden „verkehrten U“.

Größe

Gesamtlänge meist unter 50 cm, die größeren Weibchen können auch über 60 cm Länge erreichen.

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Der Artsteckbrief stammt von Dr. Werner Kammel

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