Eine Erfolgsgeschichte!
Der Naturschutzbund Steiermark hat es sich seit Jahren zur Aufgabe gemacht, bedrohte Naturräume durch Kauf und Pacht nachhaltig zu schützen. Durch den dauerhaften Schutz und die Pflege dieser letzten Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen wird das Überleben gefährdeter Arten gesichert.
Unsere Renaturierungsflächen
800 Renaturierungsflächen auf rund 360 ha sind durch Ankauf und Pacht in der Obhut des Naturschutzbundes Steiermark. (Stand 2024) Für weitere 50 ha laufen zur Zeit Verhandlungen. Die Flächen sind quer über die Steiermark, vom Ennstal bis in die Murauen der Südoststeiermark an der Grenze zu Slowenien, verteilt und repräsentieren unterschiedlichste Lebensräume. Besondere Blumenwiesen, Moore, Gewässer, wie auch Auenwälder, Schlucht- und an Biotopholz reiche Reliktwälder sind letzte Überlebensinseln für viele heimische und europaweit bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Artenvielfalt auf den Grundstücken
Unsere Renaturierungsflächen beherbergen für die Steiermark einzigartige Vorkommen an Pflanzen, Käfern, Schmetterlingen, Heuschrecken, Netzflüglern, Reptilien und Vögeln. Darüber hinaus blühen individuenreiche Iriswiesen, großflächige Klappertopfwiesen sowie Orchideenwiesen mit tausenden Orchideen in Dutzenden Arten. Auf besonderen Biotopflächen werden laufend zahlreiche Forschungs- und Wissenschaftsprojekte durchgeführt, durch die es gelungen ist, einige Arten wie z. B. den Osterluzeifalter, das Wiener Nachtpfauenauge oder Ameisenbläulinge wieder einzubürgern.
Lebensraumtypen erhalten und schaffen
Um die Naturparadiese zu erhalten, benötigen die Grundstücke oftmals regelmäßige Pflegearbeiten wie Mähen, Entbuschen o. a. Im Zuge der Habitatoptimierung werden auf ausgesuchten Flächen neue Biotopstrukturen eingebracht, wie etwa das Anlegen von Teichen, Pflanzen von Hecken und Bäumen, Bauen von Käferburgen, Benjeshecken etc., die somit einer größeren Artenvielfalt als Lebensraum dienen. So setzt der Naturschutzbund durch die Revitalisierung von Flächen das “Nature Restoration Law” (EU-Naturwiederherstellungsgesetz) bereits seit Jahren in die Praxis um, indem etliche Flächen revitalisiert werden.
Biotop-Verbund hat Zukunft
Bestehende Renaturierungsflächen sollen künftig durch weitere Gebietskäufe über Korridore und Trittsteinen untereinander verbunden werden. Ziel ist ein großes, zusammenhängendes Netzwerk von Schutzgebieten, um den Arten eine barrierefreie Ausbreitung zu ermöglichen.
Unsere ReNATURierungsflächen in Zahlen
Auszug aus dem Naturschutzbrief Nr. 250
Foto: Narzissenwiese Trautenfels, © Johannes Gepp
November 2024