Schlingnatter

© Stefan Kostyra/piclease

Latein. Bezeichnung: Coronella austriaca

Verbreitung und Lebensraum

Die Verbreitung der Schlingnatter erstreckt sich vom Norden Spaniens über das kontinentale Europa (Verbreitungslücken in Frankreich und an der Ostseeküste) ostwärts bis zum Kaukasus und zum Uralgebirge. In Österreich besitzt sie eine weite Verbreitung in allen Bundesländern vom Tiefland bis in Mittelgebirgslagen (Höhenrekord: 1.760 m Seehöhe). Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt jedoch unter 700 m Seehöhe. Fundmeldungen innerhalb des Hauptalpenkammes stammen vorwiegend von Tallandschaften größerer Flüsse wie Inn, Salzach, Drau, Mur, Mürz und Enns. Als Lebensraum werden gut besonnte und strukturreiche Standorte wie Waldränder, Gebüschsäume, Trocken- und Magerrasen, Steinbrüche, Flussufer, Siedlungsgebiete (z.B. Schlösser, Burgen, Ruinen, Steinschlichtungen), Weingärten oder Bahndämme angenommen. Dabei werden im Gegensatz zu anderen Natternarten auch vollkommen gehölzfreie Wiesenflächen wie Halbtrockenrasen besiedelt.

Vorkommen in der Steiermark

Die Schlingnatter kommt in der gesamten Steiermark bis in höhere montane Lagen vor. Vor allem in der Obersteiermark ist die Datenlage aber äußerst dürftig.

Hilfe zur Bestimmung

Die vergleichsweise kleine und schlanke Natternart besitzt ein glattes Schuppenkleid mit grauer, gelblicher, brauner oder rötlicher Grundfärbung. Die Bauchseite ist „verwaschen“ hell- bis dunkelgrau, bräunlich oder rötlich ohne markante Fleckung gefärbt (keine schwarze Fleckung!). Wie alle Nattern weist sie eine runde Pupille, 9 regelmäßige und glänzende Schuppen auf der Kopfoberseite und einen relativ langen Schwanz (ca. 1/6 der Körperlänge) auf. Die auffällige Kopfzeichnung wird durch einen seitlichen dunklen Streifen von den Nasenlöchern über die Augenpartie bis in die Halsregion sowie durch eine dunkle Zeichnung in Form eines verkehrten „U“ vom Hinterkopf geprägt, welches in 2 parallelen Streifen am Rücken ausläuft (fallweise auch unterbrochene Zeichnung). Diese zumeist grau-, dunkel- oder rotbraune Zeichnung setzt sich am Rücken in Form von zwei schräg versetzten Fleckenreihen fort. Vor allem Jungtiere und Subadulte sind an der Bauchseite oder im Fleckenmuster häufig rötlich gefärbt. Ältere Individuen weisen oft einen deutlich vom Hals abgesetzten, nahezu dreieckigen Kopf auf. Geschlechter sind durch die verdickte Schwanzwurzel der Männchen bestimmbar.

Ähnliche Arten

Kreuzotter: markantes schwarzes oder braunes Zickzackband am Rücken (oder vollkommen schwarz gefärbt); gedrungener Körperbau, kurzer Schwanz (< 10 % der Körperlänge), katzenförmige Pupille, zahlreiche kleine und wenige größere unregelmäßige Schuppen auf der Kopfoberseite; die längs gekielten Schuppen bewirken ein raues (nicht glattes) Erscheinungsbild. Ein „dreieckiger Kopf“ ist kein brauchbares Unterscheidungsmerkmal.

Würfelnatter: fehlende Kopfzeichnung; graue Grundfärbung des Rückens; Bauchseite weiß, gelblich oder rötlich, schwarz gefleckt

Größe

Gesamtlänge: meist bis 60 cm, selten bis zu 80 cm. Schwanzlänge ca. 1/6 der Gesamtlänge.

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Der Artsteckbrief stammt von Dr. Werner Kammel

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