Kroatische Gebirgseidechse

© Werner Kammel

Latein. Bezeichnung: Iberolacerta horvathi

Verbreitung und Lebensraum

Die Kroatische Gebirgseidechse kommt in humiden, feuchten und steinig bis felsigen Tälern und meist sehr steilen Talhängen bei dennoch hoher Sonneneinstrahlung vor. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in den Bergregionen Südkärntens, Oberitaliens, Sloweniens und Kroatiens, wo sie auch in tieferen Lagen vorkommen kann. Die Höhenverbreitung in Österreich liegt zwischen 600 und 1.700 m Seehöhe. Ihre Verbreitung in Österreich beschränkt sich auf das südliche Kärnten und Osttirol: Karnische Alpen, Gailtaler Alpen nördlich des Lesachtales bis Osttirol sowie die Karawanken. Die kletterfreudige Art ist vor allem an Felsabbrüchen und steinigen Steilhängen zu beobachten, die mit einem großen Spaltensystem und somit zahlreichen Versteckmöglichkeiten ausgestattet sind. Durch die hohe Bodenfeuchte der Standorte sind Felsen und Steine häufig mit Moosen bewachsen und von Tropfwasser beeinflusst. Derartige Lebensräume sind oft in der Nähe von Gebirgsbächen zu finden. Die natürliche Vegetation von Bergtälern dieser Höhenstufe besteht aus Nadel- und Laubmischwäldern. Der Anspruch der Art auf eine hohe Sonneneinstrahlung wird erst durch anstehendes Gestein gewährleistet. Steilabbrüche an Forststraßen begünstigen dabei diese außerordentlich strikten Ansprüche an den Lebensraum.

Vorkommen in der Steiermark

Außerhalb des Verbreitungsgebietes.

Hilfe zur Bestimmung

Der schlanke und relativ flache und langschwänzige Körperbau der Kroatischen Gebirgseidechse ähnelt dem der Mauereidechse. Die Rückenschuppen der Eidechse besitzen einen auffälligen ölig glänzenden grauen bis grünlichen Schimmer und nur wenige kleine dunkle Flecken, die nicht selten (wie auch bei anderen Eidechsenarten) eine dunkle Mittellinie bilden können. Der Übergang zu den dunkelbraun gefärbten Seiten ist gezackt und setzt sich rhombenförmig am Schwanz fort. Die Unterseite weist einen einheitlich weißen bis gelblichen, NIEMALS orangen oder rötlichen Grundton ohne oder mit nur wenigen kleinen dunklen Flecken auf. Geschlechter lassen sich an der verdickten Schwanzwurzel der Männchen unterscheiden. Zusätzliche Artmerkmale bietet das Schuppenkleid: die Nasenschilder der Kroatischen Gebirgseidechse stoßen in der Schnauzenmitte zusammen, wodurch eine vertikale Verbindungsnaht (längs des Körpers) entsteht. Die Schwanzwirbel sind abwechselnd schmal und breit ausgebildet. Die hohe Spezialisierung auf die beschriebenen Habitatbedingungen und die geringe geografische Ausbreitung erleichtert die Bestimmung. Das Vorkommensgebiet überschneidet sich zwar mit dem der sehr ähnlich erscheinenden Mauereidechse, welche jedoch nur in thermischen Gunstlagen mit trockeneren Bodenverhältnissen lebt. Eine Überschneidung des Lebensraumes der Kroatischen Gebirgseidechse mit dem der Bergeidechse ist jedoch gegeben.

Ähnliche Arten

Heimische Mauereidechse: kein öliger grau-grünlicher Schimmer des Rückens; Abgrenzung zur dunklen Flankenzeichnung (vor allem am Schwanz) beachten; Bauchfärbung weißlich bis ziegelrot mit gelegentlicher schwarzer Fleckung; durch den fehlenden Kontakt der Nasenschilder entsteht auf der Schnauze eine horizontale Naht zwischen dem Schnauzenschild und der darüber liegenden Schuppe (quer zur Körperachse); Schwanzwirbel gleichmäßig breit, verjüngend zur Schwanzspitze hin.

Eingeschleppte (italienische) Unterarten der Mauereidechse: wie oben beschrieben, nur besitzen diese Unterarten durchaus auch grünliche Farbtöne; allerdings sind Flanken und Unterseite markant schwarz gefleckt.

Bergeidechse: kurzschwänzig, gedrungen gebaut; Bauchseite weißlich bis intensiv orange, schwarz gefleckt; Abgrenzung zur dunklen Flankenzeichnung (vor allem am Schwanz) beachten.

Größe

Körperlänge bis zu 6,5 cm, Schwanz etwa 2 mal so lang (Gesamtlänge bis zu 20 cm).

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Der Artsteckbrief stammt von Dr. Werner Kammel

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