Latein. Bezeichnung: Anguis fragilis
Verbreitung und Lebensraum
Die Westliche Blindschleiche besitzt in Europa eine weite Verbreitung von Spanien bis zum östlichen Mitteleuropa sowie von Südschweden bis zum Balkan. Sie kommt in allen österreichischen Bundesländern und in fast allen Höhenlagen vor, wird in alpinen Lagen aber seltener (Höhenrekord: 2.400 m Seehöhe). Als Lebensraum dienen ihr fast alle Lebensräume und Vegetationstypen. Bevorzugt werden Wälder, Waldränder und -lichtungen, aber auch Grünland. Allerdings muss eine ausreichende Bodendeckung und -feuchte durch Streu- oder Krautschicht vorhanden sein. Gemieden werden sehr trockene Gebiete (z.B. Seewinkel und das niederösterreichische Weinviertel), wo sie eine Seltenheit darstellt. Dies trifft auch auf stark landwirtschaftlich genutzte Landstriche zu.
Vorkommen in der Steiermark
Die Blindschleiche ist in der Steiermark vom Tiefland bis in montane Lagen weit verbreitet und kann trotz zahlreicher Gefährdungsfaktoren beachtliche Dichten erreichen.
Hilfe zur Bestimmung
Die Blindschleiche besitzt einen meist braunen, kupfern oder silbrig glänzenden, oft längs gestreiften Körper. Die Flanken sind meist dunkler gefärbt. Als beinlose, zur Familie der Schleichen gehörende Echse erinnert ihr Kopf aber stark an den einer Eidechse, der ebenfalls schließbare Augenlider besitzt. Sie weist am gesamten Körper besonders glatte und kleine Schuppen auf, auch auf der Bauchseite (!). An Jungtieren und meist auch an Weibchen ist ein dunkler Mittelstreifen am Rücken zu beobachten. Die Bauchseite ist dunkel, nicht selten schwarz gefärbt. Die Zeichnung der Männchen ist weniger kontrastreich ausgeprägt. Sie besitzen eine hellere Bauchseite, keinen dunklen Mittelstreifen und weisen nicht selten einzelne himmelblaue Rückenschuppen auf.
Ähnliche Arten
Keine. Eine etwaige Verwechslung mit Schlangen ist durch Berücksichtigung obig beschriebener Merkmale vermeidbar (eidechsenähnlicher Kopf, verschließbare Lider, kleine und glänzende Schuppen auf Rücken und Bauch, abwerfbarer Schwanz).
Größe
Meist bis 50 cm lang. Dabei entfallen bis über 2/3 der Körperlänge auf den abwerfbaren Schwanz, was ein weiterer signifikanter Unterschied zu Schlangen ist. Bei der Geburt ist sie zwischen 8 und 9 cm groß.
Der Artsteckbrief stammt von Dr. Werner Kammel