Der Schwerpunkt gilt dem Schutz artenreicher Lebensräume durch Naturfreikauf und Pflege von Biotopflächen. Vor allem Wiesen und Feuchtgrundstücke wurden vor der Zerstörung durch die intensive Landwirtschaft bewahrt. Insgesamt konnten mehr als 30 ha gerettet werden, darüber hinaus wurden wertvolle Auwälder an der Lafnitz sichergestellt.
Weiters setzte sich die Regionalstelle gegen den zunehmenden Straßenbau ein und protestierte gegen den Bau der S7 unter Beibringung alternativer Lösungsvorschläge. Die S7 konnte zwar nicht verhindert werden, aber etliche Auflagen, wie etwa die Schaffung von 480 ha Ausgleichsflächen wurden erteilt.
Regionalstellenleiter: Karl Semmler
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Foto: Heuaufrechen auf der Storchenwiese in Blumau
September 2024
Jahrelanges Leid hunderttausender Menschen, die an den Transitrouten wohnen und starke Proteste der Betroffenen haben endlich dazu geführt, dass die politisch Verantwortlichen in Innsbruck und Wien ein sektorales Verbot für LKW auf der Inntalautobahn verfügt haben. Doch auf Druck deutscher Frächter holt sich der dortige Verkehrsminister bereits die Hilfe der EU, dieses Verbot zu Fall zu bringen, weil man den Transit doch nicht behindern dürfe.. . Die Gesundheit der Anrainer und die Reduzierung der Treibhausgase stellt Herr Tiefensee einfach hintan...
Ähnlich blind für die Erfordernisse der Zeit scheinen auch viele unserer Politiker in Bund, Land und Gemeinden zu sein, wenn sie immer noch weitere Autobahnen und Schnellstraßen nach Tschechien, Slowakei und Ungarn bauen wollen, obwohl Ortsumfahrungen billiger sind und gezielter entlasten. Diese Verantwortungsträger müssen doch wissen, dass die EU beim Dogma des freien Warenverkehrs keine Gnade kennt und überall dort auch Transitfahrten durchsetzt, wo wir in Österreich mit unserem Steuergeld bequeme Durchzugsstraßen bauen.
Dennoch wollen weststeirische Politiker der Koralmbahn mit einer parallel verlaufenden Schnellstraße Konkurrenz machen und steirische und burgenländische Landespolitiker reden dem Bund immer noch ein, die sündteure S 7 Schnellstraße von Großwilfersdorf bis zum südburgenländischen Grenzübergang Heiligenkreuz zu bauen.
Mit neuen Autobahnen löst man weder die Verkehrsbelastungen, noch kommt man aus der Wirtschaftskrise heraus,
sondern düst in die Klimakatastrophe samt Wirtschaftskrise hinein
Bedenken sie nicht, dass sie mit diesem Autobahn-Projekt die Ungarn dazu verleiten, statt dem Bahnausbau ebenfalls den Irrweg des Autobahnbaues weiterzuverfolgen?
Was konkret dazu führen würde, durch den Süden Ungarns bis an die rumänische Grenze mit der M 8 eine neue Transitroute vom Schwarzen Meer über Graz nach Salzburg, München und somit bis zu den Atlantikhäfen Calais/Dover und Antwerpen herzustellen. Dagegen wäre es aus Klimaschutzgründen vordringlich, statt einer neuen Straßentransitroute für Südösterreich die steirische Ostbahn nach Ungarn auszubauen. Aber hierfür bringt die Steiermark erst nach jahrelangen Ankündigungen und hinhaltenden Verhandlungen bloß den Nahverkehrs-Kostenbeitrag für drei Ausweichschleifen im Bereich Graz – Gleisdorf auf.
Angesichts des begonnenen Klimawandels und der einsetzenden Wirtschaftskrise dürfen doch keine neuen Autobahnen mehr gebaut werden, die den Klimakiller Straßenverkehr weiter begünstigen, sondern muss durch Mittelumschichtung wesentlich schneller der öffentliche Nahverkehr mit günstigen Taktfahrplänen ausgebaut und für den Personenfernverkehr innerhalb Mitteleuropas sowie für den Gütertransit das Bahnnetz ertüchtigt werden. Ein Riesenpotential für Arbeitsplätze im Hoch- und Tiefbau, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und unzähligen anderen Sparten. Wird jetzt die Konjunkturankurbelung nicht in erster Linie über Klimaschutzinvestitionen forciert, wird uns in wenigen Jahrzehnten eine riesige Klimakatastrophe treffen, die automatisch natürlich auch eine große Weltwirtschaftskrise mit sich bringen wird.
Karl Semmler,
Naturschutzbund-Bezirksstellenleiter Fürstenfeld