Naturnaher Gartenteich

© Christine Puehringer

Ein Gartenteich kann mehr als ein paar Goldfische

von Anna Greilberger & Frank Weihmann

Ein naturnaher Teich hat das Potential, zahlreiche neue Kleinstlebensräume (bspw. Ufer-, Flachwasser- und Schwimmpflanzenzonen) zu beherbergen und somit die Artenvielfalt im Garten deutlich zu erhöhen. Er kann Lebensraum für verschiedenste heimische Tiere und Pflanzen sein, welche sonst kaum die Möglichkeit hätten, im Garten zu gedeihen.

Unter anderem können diverse Wasserschnecken, Wasserkäfer und unzählige andere Insekten profitieren. Allein von den Zweiflüglern, wozu Fliegen und Mücken gehören, sind mehr als 1.500 Arten während ihrer Larvenentwicklung auf Wasser angewiesen. Libellen und natürlich auch unsere Amphibien, also Frösche, Kröten und Molche, benötigen diese Gewässer für die Eiablage und für ihre Entwicklung.

Die potentielle Vielfalt ist an eine reiche Strukturierung und einen adäquaten Fischbesatz geknüpft. Ein zu hoher Fischbesatz bringt das biologische Gleichgewicht durcheinander und macht den Teich zu einem artenarmen Ort. Fische im Teich sind nicht nur starke Nahrungskonkurrenten, sie sind auch Fressfeind Nummer eins für alle Insekten- und Amphibienlarven. Der Fraßdruck auf Insekten und andere Wirbellose ist daher oft so groß, dass sich diese auf Dauer nicht im Teich halten können.

Ziel aller Teichbesitzer:innen sollte es sein, dass sich das Gewässer in einem möglichst natürlichen biologischen Gleichgewicht befindet und ein artenreiches Ökosystem darstellt. Das kann durch die passend gewählte Größe und Tiefe, geeignete Bepflanzung und eben den richtigen Fischbesatz begründet werden.

 

Die Anforderungen an einen naturnahen Gartenteich sind leicht umzusetzen.

Der Teich sollte in verschiedene Zonen gegliedert sein, welche unterschiedliche Wassertiefen aufweisen, um verschiedenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum zu bieten. Fließend verlaufende Übergänge zwischen den Zonen, z. B. als flach verlaufende Uferbereiche, sowie eine Mindesttiefe dieser Teiche von 80-100 cm sind für ein gefahrloses Überleben der überwinternden Tiere notwendig.

Wer nicht auf Fischbesatz verzichten möchte, kann seinen Teich auch mit heimischen Fischen besetzen, z. B. mit Moderlieschen, Bitterling, Elritze und Gründling. Bezogen werden können diese z. B. über den Verein Fischfreunde Steiermark.

Bitte verzichten Sie auf nicht-heimische Arten, auch bei der Wahl von Schnecken und Muscheln, denn diese können Krankheiten in unsere Systeme eintragen oder sich invasiv ausbreiten. Achtung! In Zoohandlungen werden nicht selten solche als heimische Arten verkauft.

 

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