Alle heimischen Amphibien sind gefährdet und geschützt. Ihre Gefährdung steigt stetig durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft, die Vernichtung der natürlichen Wälder, den Bau von Straßen und die Beseitigung von geeigneten Laichgewässern, zum Teil durch Fischbesatz.
All das führt zu einer Verringerung und zur Zerschneidungen natürlicher Lebensräume und schließlich zur Isolation der einzelnen Vorkommen. Isolation bedeutet, dass es nicht mehr zum notwendigen Austausch von Individuen zwischen Populationen einer Art durch Immigration und Emigration kommt und das kann langfristig zum vollständigen erlöschen der Populationen führen.
Moderne Naturschutzstrategien zielen daher darauf ab, den Kontakt zwischen isolierten Teilpopulationen wieder herzustellen. Für Amphibien bedeutet das, das Anlegen von sogenannten Trittsteingewässern.
Insgesamt gibt es in der Steiermark 17 Amphibienarten, die nicht flächendeckend überall vorkommen. Zu den häufigeren Arten in der Steiermark zählen Erdkröte (Bufo bufo), Teichmolch (Triturus vulgaris), Bergmolch (Triturus alpestris), Grasfrosch (Rana temporaria). Seltener sind Springfrosch (Rana dalmatina), Laubfrosch (Hyla arborea) und Alpen-Kammolch (Triturus carnifex). Stark gefährdet sind Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Wechselkröte (Bufo viridis) und Balkan-Moorfrosch (Rana arvalis wolterstorffi).
Der Naturschutzbund Steiermark arbeitet mit dem Anlegen von Amphibientümpels dem stetigen verschwinden geeigneter Gewässer entgegen.
Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist ca. 5 cm klein. Die Oberseite ist lehm- bis graubraun, die Unterseite inkl. der Innenseiten der Beine ist namensgebend intensiv hellgelb bis orange mit schwarzen Flecken gefärbt. Ihre Pupillen sind herzförmig. Ursprünglich war die Gelbbauchunke ein typischer Bewohner der Bach- und Flussauen, wo sie die im Zuge der Auendynamik entstandenen Gewässer besiedelte. Durch das großflächige Verschwinden natürlicher Auenlandschaften ist sie auf Ersatzlebensräume angewiesen. Das sind temporär wasserführende Kleinstgewässer wie Traktorspuren, Pfützen und kleine Wassergräben, die meist vegetationslos und somit frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden sind. Die Hauptlaichzeit liegt zwischen Mai und Juni. Die Paarungsrufe der Männchen sind ein leises, wohlklingendes „uh … uh … uh“. Gelbbauchunken können in freier Natur bis 15 Jahre alt werden. Als Nahrung bevorzugen sie z.B. Käfer, Ameisen, Zweiflügler.
Wissenswert:
Zur Warnung ihrer Feinde nimmt die Gelbbauchunke bei Gefahr manchmal die sog. "Kahnstellung" ein, dabei zeigt sie ihren intensiv gefärbte Unterseite und die Innenseiten ihrer Beine.
Die Gelbbauchunke kommt nur in Europa vor und ist in Österreich stark gefährdet und streng geschützt.