„Plattform zum Schutz des Huchens“ verlangt Vorrangregelung zum Erhalt des Huchens.
Gemeinsam mit renommierten Wissenschaftler*innen wie Univ. Prof. Stefan Schmutz hat eine Delegation aus Vertreter*innen des Naturschutzbunds und der Wirtschaft sowie anerkannter Fischereiverbände wie dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei und dem österreichischen Fischereiverband am 17.1.2024 im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft eine Petition mit mehr als 5000 Unterschriften zur Rettung des Huchens an Sektionsleiterin Monika Mörth übergeben. Mit der Aktion macht die gemeinsame „Plattform zum Schutz des Huchens“ der österreichischen Naturschutz-NGO`s auf die massive Gefährdung des letzten und größten österreichischen Huchen-Vorkommens in der steirischen Mur aufmerksam. Eine erst kürzlich publizierte Studie der Universität für Bodenkultur hatte die Dramatik der Situation ans Licht gebracht: Der Huchen steht im Donauraum – und damit weltweit – unmittelbar vor dem Aussterben. Die „Plattform zum Schutz des Huchens“ fordert daher vom für die Wasserwirtschaft zuständigen Minister Norbert Totschnig dem Erhalt der Lebensräume des Huchen im öffentlichen Wassergut vor elektrizitätswirtschaftlichen Nutzungen Vorrang einzuräumen.
„Der Fortbestand eines der größten heimischen Fische, des Huchens, ist von der Population in der steirischen Mur abhängig. Wenn auf diesen letzten Fließstrecken im Bereich Stübing und Leoben weitere Wasserkraftwerke errichtet werden, kommt dies dem Todesurteil für diesen Giganten unserer Flüsse gleich. Mit unserer heutigen Aktion und der Übergabe der mehr als 5000 Unterschriften an die Politik fordern wir sofortige Maßnahmen wie eine Vorrangregelung zur Rettung des Königs unserer Alpenflüsse statt der Errichtung weiterer Staustufen“, so Romana Ull, Vizepräsidentin des Naturschutzbund Steiermark (li. am Foto) die gleichzeitig weitere Protestaktionen ankündigt.
„Ich bedanke mich sehr herzlich bei der Delegation für die vielfältigen Informationen und den Diskurs zum Huchen“, so Monika Mörth, Sektionsleiterin der Sektion Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (re. am Foto). „Der Huchen ist für Österreich und Europa ein wichtiger Lebensraum-Indikator, den es nachhaltig zu schützen gilt.“
Der Huchen.
Früher lebten Huchen, auch Donaulachs genannt, in mehr als 250 Flüssen und auf über 7.400 Flusskilometern in Bayern und Österreich. Mittlerweile finden sich auf nur mehr 0,7 % des ursprünglichen Verbreitungsgebiets Huchen-Populationen in sehr gutem Zustand – dies ergab eine kürzlich publizierte Studie unter Leitung von Univ.-Prof. Stefan Schmutz am Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement an der Universität für Bodenkultur. Zu den Hauptursachen für den dramatischen Rückgang der Huchen-Bestände zählen vor allem der Ausbau der Wasserkraft, Flussregulierungen und der Klimawandel. Das europaweit letzte und größte Huchen-Vorkommen in der Mur ist derzeit durch geplante Wasserkraftwerke extrem gefährdet. „Für mich ist es frappierend, dass beispielsweise der Amazonas-Regenwald in den Medien regelmäßig mit dem Aufruf erscheint, die Biodiversität dort zu schützen, dabei sterben vor unserer Haustür Arten aus“, so Stefan Schmutz, der dringend gezielte Maßnahmen zum Schutz des Huchens fordert.
Die Plattform zum Schutz des Huchens.
Der „Plattform zum Schutz des Huchens“ gehören neben dem Naturschutzbund der Umweltdachverband, der WWF, der Alpenverein Österreich, River Watch, die Österreichische Naturschutzjugend, das Ökobüro, die Österreichische Fischereigesellschaft sowie der Fischereiverband Österreich, Steiermark und NÖ an.
Foto Delegation: Petitions-Übergabe der Delegation der „Plattform zum Schutz des Huchens“ im Landwirtschaftsministerium, v.l.n.r: Romana Ull, Alexander Petik, Sonja Behr, Alfred Brauneder, Brigitte Gamperl, Monika Mörth, Stefan Schmutz, Markus Ehrenpaar, Norbert Weber
Copyright: Gabriele Hubich
Rückfragehinweis:
Dr.in Romana Ull, Vizepräsidentin Naturschutzbund, 0662 64 29 09
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Stefan Schmutz, Universität für Bodenkultur, 01 47654 81202
Dipl.-Päd. DI Markus Ehrenpaar, Geschäftsführer Naturschutzbund Steiermark, 0664 40 77 13
Datum 18.1.2024
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Farbholzschnitt © Wolfgang Tambour - Besten Dank für die Zurverfügungstellung der Grafik für die Tafeln.