Am 18.05.2018 und am 26.05.2018 fand im Hartberger Gmoos eine naturkundliche Wanderung für SchülerInnen statt, um die Lebensraumtypen wie Großröhricht, Seggenriede, Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren mit ihrer Tier und Pflanzenwelt kennen zu lernen.
Referenten: Hans Rieger und Markus Möslinger vom Naturschutzbund Steiermark; Thomas Frieß, Institut für Tierökologie und Naturraumplanung
Naturschutzgebiet: Das Flachmoor ist das letzte Feuchtgebiet der Oststeiermark. Durch eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren kommt dem Gmoos eine hohe ökologische Bedeutung zu.
Prägend für das Landschaftsbild in Hartberg, aber auch für dessen Entwicklung, ist neben dem Ringkogel das in einer weiträumigen Senke südlich vor der Stadt liegende Hartberger Gmoos. Nach einem jahrhundertlangen Verlandungsprozess dieses Seichtgewässers und einer kontinuierlichen Entwässerung für die landwirtschaftliche Nutzung hat sich das Gmoos zu einem typischen Flachmoor entwickelt.
Durch die Veränderung in der Landwirtschaft wurden Sauerwiesen immer weniger gebraucht und so konnte sich die Natur wertvolle Flächen Stück für Stück zurückerobern. Heute stellt das Flachmoor das letzte große Feuchtgebiet der Oststeiermark dar. Durch eine enorme Vielfalt an Pflanzen und Tieren kommt dem Gmoos eine hohe ökologische Bedeutung zu. Es entstanden dauerhafte Großseggenbestände und weiträumige Schilfgebiete. Rainbüsche und Rainbäume konnten sich ungestört entfalten und bilden nunmehr Charakterelemente dieses Gebietes.
Umfangreiche Untersuchungen ergaben, dass das 65 Hektar große Gmoos ein Feuchtgebiet mit überregionaler Bedeutung ist, deshalb wurde es 1992 auch unter Naturschutz gestellt und 2005 zum Europaschutzgebiet. Das Gmoos ist heute ein integrierter Bestandteil der Stadt – ein Schutzgebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten, eingebettet in eine Kulturlandschaft, Klimastabilisator und Erholungs- und Erlebnisraum mit Sport- und Gesundheitseinrichtungen.
Seit 1995 werden Vogelbeobachtungen im Gmoos durchgeführt. Dieses, von der Stadtgemeinde unterstütztes Naturmonitoring, wird vom Naturschutzbund und BirdLife umgesetzt. Eine Vogelberingungsstation im Randbereich des Naturgebietes erleichtert dieses Vorhaben. Bisher wurden über 140 Vogelarten gesichtet, 78 Arten beringt, darunter viele schon seltene Tierarten. Geplant ist, eine Einrichtung zur Beobachtung ziehender Tierarten aufzubauen (Österreichische Vogelwarte).